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Das Erzgebirge

Zechen, Räuchermännchen und Weltkulturerbe

Erst 2019 wurde die Montanregion Erzgebirge zum UNESCO Weltkulturerbe erkoren. Holz und Silbererz sind die Werkstoffe, um die sich hier alles dreht. Die Region ist nämlich nicht nur für den Bergbau, sondern vor allem auch für seine Schnitzkunst bekannt.

Und das alles eingebettet in eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft nahe der tschechischen Grenze.

Wir waren größtenteils entlang der Silberstraße unterwegs und haben für Euch die schönsten Orte auf der Route zusammengestellt:

Schwarzenberg

Um die Perle des Erzgebirges kennenzulernen muss man erst einmal hoch hinaus. Aber die Stufen hinauf zum Schloss und in die Altstadt lohnen sich allemal. Neben dem Schloss Schwarzenberg mit der angrenzenden Georgenkirche ist vor allem der Ratskeller (das ehemalige alte Rathaus) am Marktplatz interessant wegen seines Jugendstils. Ein weiteres Highlight ist das Glockenspiel aus Meißner Porzellan, das 4x täglich um 9 Uhr, 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr erklingt.

Außerdem werden sich Eisenbahnfans für Schwarzenberg begeistern. Nach einem Besuch im Eisenbahnmuseum sollte man unbedingt eine Fahrt mit der Erzgebirgischen Aussichtsbahn (EAB) unternehmen, die zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz verkehrt.

Ebenso unvergesslich ist es ein Konzert auf der Waldbühne Schwarzenberg zu erleben. Ab Sommer 2021 geht die Festivalsaison hoffentlich wieder los.

Oberwiesenthal

Wer von Schwarzenberg nach Oberwiesenthal möchte, macht möglicherweise einen kurzen lohnenswerten Abstecher nach Tschechien. Die Route auf schmalen Straßen durch tiefe Wälder und vorbei an blühenden Wiesen ist einfach wunderschön. Gleich nach der Grenze gelangt man schließlich nach Oberwiesenthal, das nicht nur die höchstgelegene Stadt Deutschlands ist, sondern auch Heimat namhafter Sportler, wie dem Olympiasieger im Skispringen Jens Weißflog.

Kein Wunder, denn die Sprungschanze hatte er hier ja direkt neben der Haustür. Mit dem 1.216 Meter hohen Fichtelberg hat Oberwiesenthal überhaupt einiges für ambitionierte Sportler zu bieten: Skifahren, Langlaufen, Mountainbiken und Wandern.

Einen gewissen Retro-Charme aus den Zeiten, in denen Oberwiesenthal der Wintersport-Hotspot in der DDR war, kann man dem Ort nicht absprechen. Die Magnetschwebebahn auf den Fichtelberg ist die älteste Deutschlands. In noch vergangenere Zeiten fühlt man sich bei einer Dampflokfahrt mit der Fichtelbergbahn zurück versetzt.

Aber Oberwiesenthal setzt auch moderne Impulse im Tourismus, zum Beispiel mit den Meeresaquarium oder mit dem K3-Sportmuseum. Hier lässt man mit der größten Medaillen- und Pokalsammlung Deutschlands die glorreichen Siege Oberwiesenthaler Sportler wieder aufleben. Beim einem Olympiasieger kann man übrigens sogar wohnen: Im Jens Weißflog Hotel hat man gute Chancen den Sportler persönlich kennenzulernen.

Annaberg-Buchholz

Am schönsten ist die Anfahrt mit der Erzgebirgischen Aussichtsbahn aus Richtung Schwarzenberg. Aber egal wie man nach Annaberg-Buchholz gelangt, man sollte in jedem Fall genug Zeit einplanen. Hier kann man wunderbar durch die schönen Gassen mit den prächtigen Bürgerhäusern bummeln oder den Berg hinauf zur beeindruckenden spätgotischen St. Annenkirche laufen. Auf dem schönen Marktplatz findet jedes Jahr der überregional bekannte Annaberger Weihnachtsmarkt statt.

Übrigens lebte in Annaberg auch der berühmte Mathematiker Adam Ries(e) bis zu seinem Tod. Ihm ist ein Museum in seinem ehemaligen Wohnhaus gewidmet. Wenn Zahlen und Fakten nicht so Euer Ding sind, dann ist es ja vielleicht ein Besuch in die Manufaktur der Träume. Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die ganze Vielfalt, Originalität und Detailliebe der erzgebirgischen Schnitzkunst ist hier zu bewundern.

Marienberg

Auf dem großzügigen Marktplatz von Marienberg fühlt man sich wie in Italien. Ringsherum sind die Straßen im Planquadrat angeordnet, ganz nach dem Vorbild der idealen Stadt in der Renaissance.

Zur großen Kreisstadt Marienberg gehören zahlreiche umliegende Gemeinden, die einiges interessantes zu bieten haben. Im Sommer lockt das schöne Waldschwimmbad Rätzeteich. Bei schlechtem Wetter ist das AQUA Marien die perfekte Alternative.

Wer sich für den Bergbau interessiert, der findet in der näheren Umgebung interessante Ausflugsziele. Im Schaubergwerk Tiefer Molchner Stollen, kann man die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge ganz hautnah erleben. Beim Pferdegöpel auf dem Rudolphschacht ist das Museum für Lokalgeschichte untergebracht, die natürlich sehr vom Bergbau geprägt ist.

Kurort Seiffen

Ein unbedingtes Muss ist der Besuch im Kurort Seiffen, dem Spielzeugdorf des Erzgebirges. Hier hört man allerorts Schleif- und Drechselmaschinen und es duftet angenehm nach frischem Holz.

Denn hier werden die berühmten Schwibbögen, Räuchermännchen, Drehpyramiden und allerlei andere hübsche Holzfiguren handgefertigt. Es gibt unzählige Geschenkeläden und Schauwerkstätten. Am besten lässt man sich einfach durch das kleine Örtchen treiben und hat an jeder Ecke etwas zu entdecken. Besonders zu empfehlen ist die große Schauwerkstatt über 3 Stockwerke in der Manufaktur Glässer schräg gegenüber des Spielzeugmuseums, dem man danach gleich auch noch einen Besuch abstatten kann.

Die kunstvollsten Schwibbögen gibt es im Schwibbogenhaus. Da würde man am liebsten gleich einen mitnehmen und sich wünschen, dass das ganz Jahr über Weihnachten ist. Klein, aber fein im wahrsten Wortsinn ist der Seiffener Stübelmacher. Hier findet man Puppenstuben im Miniaturformat und Krippen, die in eine Streichholzschachtel passen.

Glashütte

In Glashütte im Ostererzgebirge lebt die Zeit und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Hier hat sich die Uhrmacherindustrie niedergelassen. Die Tradition geht auf Ferdinand Adolph Lange zurück der das Handwerk in der Schweiz erlernte und nach Glashütte brachte.

Im Uhrenmuseum Glashütte, wird die Geschichte der (messbaren) Zeit lebendig.

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