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Das Muldental bei Grimma

Von Grimma bis zum Dorf der Sinne

Grimma, war da nicht was? Ja, das Hochwasser 2002. Unvergessen ist der Besuch vom damaligen Kanzler Schröder im Gummistiefeln. Böse Zungen behaupten, diese Symbolbilder der Solidarität hätten ihm die Wiederwahl gesichert.

Heute kann man sich kaum mehr vorstellen, dass die wunderschöne Pöppelmannbrücke  komplett zerstört war, bis sie 7 Jahre später wieder errichtet wurde. Dabei scheint die Mulde bei normalen Wasserstand ein ganz ruhiger Fluss und Grimma ist mit seinen renovierten Häusern wieder die Perle des Muldentals, aber auch immer in Angst vor dem nächsten Hochwasser wie zuletzt 2013.

Aber vergessen wir das für einen Moment, denn das Muldental ist bei normalen Pegelstand nämlich vor allem eines: wunderschön!

Wir nehmen euch mit auf eine kleine lohnenswerte Radtour von Grimma bis Höfgen, dem Dorf der Sinne:

Grimma, die Perle des Muldentals

Zunächst sehen wir uns in Grimma um. Am besten beginnt man auf besagter Pöppelmann-Brücke, die heute wieder im alten barocken Glanz erstrahlt. Von dort aus hat man einen guten Blick auf die Altstadt mit dem Schloss Grimma im Vordergrund.

Die Altstadt selbst ist umgeben von einer Stadtmauer. Sehenswert ist das Rathaus aus der Renaissance, die spätgotische Kirche und das ehemalige Augustinerkloster, das heute ein Gymnasium beherbergt. Am ehemaligen Leipziger Tor steht eine Nachbildung der historischen Kursächsischen Postmeilensäule. Diese Säulen findet man in Sachsen überall, sie geben die Wegstunden und damit die Dauer der Post zu früheren Zeiten am.

Die Mulde entlang auf dem Weg der Steine

Wir fahren mit dem Rad von Grimma aus Richtung Süden und überqueren dort die 80 m lange Hängebrücke. Eine Hinweistafel mit liebevoll gestalteter Landkarte über die Sehenswürdigkeiten des Kloster- und Mühlentals. 

Wir folgen dem sogenannten Weg der Steine flussaufwärts, der erst durch den Wald gibt, bevor es etwas steiler hinauf zum Aussichtsfelsen Rabenstein geht. Bei der kopfsteingepflasterten Rampe, die wieder hinab an den Fluss führt, sollte man besser absteigen und sein Rad schieben. Danach geht es gemächlich am Muldeufer entlang. Immer wieder säumen einige Steinskulpturen und Monolithen den Weg. Fährt man den Weg bis Förstgen weiter passiert man 28 steinerne Stationen.

Wir legen einen Stopp ein am Erlebnishotel Zur Schiffsmühle, das an einer Anlegestelle der Muldenschifffahrt liegt und außerdem ein schwimmendes Museum über die Schiffmühle hat. Neben dem Hotel steht ein Kreuz, das die schier unvorstellbaren Pegelstände 2002 und 2013 anzeigt.

Höfgen, das Dorf der Sinne

Vor über 730 Jahren wurde das Vorzeigedorf Höfgen aus 7 Gehöften gegründet. Es ist der Idealtypus eines sächsischen Dorfes, das hier mit allen Sinnen erfahren werden darf. Zu sehen und bestaunen gibt es zunächst einmal die in ihrer Form einzigartige romanische Dorfkirche. Lecker speisen kann man in der Wassermühle Höfgen. Hier gibt außerdem ein Museum, das das Leben der Müllersfamilie sowie die Funktionsweise der letzten europaweit existierenden schwimmenden Mühle dokumentiert. Aus dem Kräutergarten gleich nebenan duftet es herrlich und etwas zum Nachdenken gibt es an der alten Scheune, die rundherum mit philosophischen Sprüchen in Zitaten tapeziert ist.

Mit der Seilfähre über die Mulde

Für den Rückweg hat man nun 2 Möglichkeiten. Die reizvollste ist eine Fahrt auf der Seilfähre über die Mulde von Höfgen nach Nimbschen. Tagsüber setzt die Fähre ca. alle 20 Minuten an das andere Ufer hinüber. Auf dem Rückweg nach Grimma kommt an der Burgruine Nimbschen vorbei. Damit man nicht zu viel auf der Landstraße fahren muss, kann man nach dem Aueteich links einbiegen und den Weg hinter dem Harthgrundbach wählen.

Über Kaditzsch zurück nach Grimma

Die 2. Möglichkeit ist die Rückkehr auf des selben Uferseite über das Dorf Kaditzsch, wo es noch die sehenswerte Denkmalschmiede Höfgen gibt. Hier kann man Kunst bestaunen, lecker Essen, Übernachten oder sogar Heiraten.

Der Weg geht zunächst leicht bergan bevor es  ab der Ortschaft Neunitz wieder Richtung Grimma hinab geht. Man fährt teilweise auf der wenig befahrenen Landstraße wird aber gelegentlich auf Radwege neben oder abseits der Straße geleitet. In den Abendstunden ist der Sonnenuntergang von hier aus übrigens traumhaft schön.

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