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Kreidefelsen auf Rügen

Das Rügen von Caspar David Friedrich entdecken

Der Nationalpark Jasmund auf Rügen ist der kleinste Nationalpark Deutschlands und beherbergt gleichzeitig eines der bekanntesten und spektakulärsten Naturwunder Deutschlands. Schon der bekannte Landschaftsmaler Caspar David Friedrich war verzaubert von der Schönheit der Kreidefelsen und hielt diese auf einem seiner bekanntesten Werke fest.

Heute sind die Kreidefelsen die Touristenattraktion schlechthin auf Rügen und ein unbedingtes Must-See, das auf jede Deutschland-Bucketlist gehört. Unser Tipp: Besucht die Kreidefelsen am frühen Morgen, wenn die aufgehende Sonne die weißen Felsen in ein magisches Licht taucht oder kommt 2-3 Stunden vor Schließung des Nationalparkzentrums am späten Nachmittag.

Viele Wege führen zu den Kreidefelsen

Es gibt verschiedene Wege, die zu den Kreidefelsen führen. Drei besonders schöne Touren stellen wir Euch hier vor: 

Die Kreidefelsen vom Meer aus

Ein besonders beeindruckendes Erlebnis ist es, die spektakulären Felsformationen der Kreideküste von der Ostsee aus zu erleben. So könnte ein perfekter Tag auf einem der Schiffe der Reederei Adler beginnen, welche die Kreideküste von Sassnitz, Binz, Sellin und Göhren anlaufen. Nirgendwo sonst kann man die ganze Schönheit der weißen Kalkfelsen so gut erfassen, wie vom Wasser aus. Wer das ultimative Rügenerlebnis haben möchte, kombiniert die Schiffsreise mit einer Fahrt mit dem “Rasenden Roland”, der altehrwürdigen Dampflokomotive, die zwischen den Küstenstädten Binz, Göhren und Sellin verkehrt. Kombitickets dafür sind ebenfalls bei der Reederei Adler erhältlich.

Von Sassnitz über den Hochuferweg oder am Strand entlang

Man braucht ein wenig Kondition um den ca. 10 Kilometer langen hügeligen Hochuferweg von Sassnitz aus zu bewältigen, wird aber belohnt durch zahlreiche spektakuläre Ausblicke auf die Ostsee. Vielleicht ist dies schönste Variante sich den Kreidefelsen zu nähern.

Beim Kieler Bach führt eine steile Holztreppe zum Strand hinab. Der Strandweg unterhalb der Klippen ist eine lohnenswerte Alternative, sollte aber nur bei idealen Wetter begangen werden. Bei vorangegangenen Regenfällen drohen Erosionen der weichen Abbruchkanten und auch eine raue See macht die Wanderung auf dem schmalen Küstenstreifen gefährlich. Bei gutem Wetter ist die Tour allerdings ein Traum und garantiert findet man dabei ein paar wundervolle Mitbringsel wie Fossilien, Muscheln und mit etwas Finderglück auch Bernstein, das gelbe Gold der Ostsee. 

Von Hagen aus durch den Buchenwald oder mit dem Shuttlebus

Die bequemste Variante um zu den Kreidefelsen zu gelangen ist vom Großparkplatz in Hagen aus. Vom kostenpflichtigen Parkplatz aus, der auch ein beliebter Stellplatz für Wohnmobile ist gibt es einen Shuttlebus, der direkt bis vor den Eingang des Nationalpark-Zentrums fährt. Allerdings verpasst man in dem Fall eine wunderschöne Wanderung durch den faszinierenden Buchenwald. Der Urwald gehört zum Nationalpark Jasmund und damit zum UNESCO Weltnaturerbe. Die nur knapp 3 km lange Wanderung ist leicht zu bewältigen und die perfekte Einstimmung.

Wir empfehlen die Anreise am späteren Nachmittag, wenn der Hauptbesucherstrom schon verebbt ist. Dann kann man sich noch in Ruhe noch Ruhe für 1.5 bis 2 Stunden die wundervolle Ausstellung im Nationalparkzentrum ansehen, teilt danach den Königsstuhl und die Victoria-Ansicht nur noch mit wenigen Menschen und kann im wundervollen Abendlicht durch zauberhaften Buchenwald zurück zum Parkplatz. Wer müde Beine hat, kann natürlich jetzt auch auf den Shuttlebus zurückgreifen.

Das Nationalpark-Zentrum Jasmund

Wer auf die Aussichtsplattform des bekannten Königsstuhls möchte, muss den Eintritt für das Nationalpark-Zentrum zahlen. Manchmal liest man im Internet Rezensionen, dass die derzeit 7,50 EUR Eintritt es nicht wert seien, um den Königsstuhl zu besuchen und man lieber mit der benachbarten Viktoria-Aussicht vorlieb nehmen sollten, die umsonst besichtigt werden kann.

Vermutlich haben sich diese enttäuschten Besucher aber nicht die wirklich sehenswerte Erlebnis-Ausstellung im Nationalpark-Zentrum angesehen. Zugegeben ist der Zugang auch etwas unscheinbar. Die nüchterne Aufzugstür vor der die Besucher warten müssen, verrät noch nicht, auf welche phantastische Reise man sich gleich machen wird. Denn der Aufzug dient als Zeitmaschine 69.000 Jahre zurück.

Das Besondere an dieser Ausstellung: Der Besucher kann unter 4 verschiedenen Audioguides wählen, wie er durch die Ausstellung geleitet werden möchte: Es gibt einen Audioguide für neugierige Entdecker, mutige Abenteurer und verträumte Romantiker sowie die kindgerechte Führung mit der Maus Mimi und dem Raben Krax. Die Guides begleiten einen ganz individuell durch die 2.000 qm große Ausstellung, in der dem Besucher die großen und kleinen Wunder der Natur im Nationalpark Jasmund näher gebracht werden. Die multimediale Ausstellung ist so spannend gestaltet, dass man sofort zum begeisterten Hobby-Geologen und Biologen wird.

Der Königsstuhl

Natürlich darf ein Besuch der Aussichtsplattform des Königstuhls dennoch nicht fehlen. Der 118 Meter hohe Felsen ist das Herzstück der sogenannten Stubbenkammer und die beeindruckendste und bekannteste Formation. Um den Namen ranken sich mehrere Mythen. Eine davon besagt, dass der schwedische König Karl XII. von hier aus eine Seeschlacht gegen die Dänen geleitet hat und dabei auf einem Stuhl saß. Eine andere Sage erzählt von einem Wettbewerb, den Felsen von der Seeseite her zu erklimmen. Wer dort als erster den dort aufgestellten Stuhl erreichte, der wurde zum König auserkoren.

Heute tummeln sich tagsüber zahlreiche Besucher auf der Aussichtsplattform, die mit einem Geländer gut gesichert ist. Das Erklimmen der Felsen vom Strand aus, wie einst die Königsanwärter, wäre wiederum keine gute Idee und deswegen strengstens verboten. Wer den porösen Abbruchkanten zu nahe kommt begibt sich in Lebensgefahr.

Die Victoria-Sicht

Außerhalb des kostenpflichtigen Nationalpark-Zentrums liegt die nicht minder berühmte Victoriasicht. Der Name geht auf die preußische Kronprinzessin Victoria zurück, die mit ihrem Schwiegervater König Wilhelm I. 1865 auf der Ostseeinsel Rügen weilte.

Von hier aus hat man einen tollen Blick linker Hand hinüber zur Königsstuhl sowie in die Tiefe. Schwindelfreiheit sollte man für die winzige Aussichtsplattform mitbringen, auf der nur 3-4 Leute Platz haben. Für den beliebten Fotospot empfehlen sich besonders die frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn weniger Menschen unterwegs sind und die tief stehende Sonne für besonders tolles Licht beim Fotografieren sorgt.

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