Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland gehört das Schloss Neuschwanstein, das oberhalb des Ortes Hohenschwangau bei Füssen steht. Man könnte fast sagen, dass jeder Reisebegeisterte Neuschwanstein einmal in seinem Leben gesehen haben muss. Dieser Meinung sind auch viele asiatische Besucher. Viele von ihnen scheinen ganz vernarrt in das „Märchenschloss“ zu sein. Praktischerweise ist Schloss Neuschwanstein fast das ganze Jahr für den Besucherverkehr geöffnet. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich das Schloss mindestens zweimal ansehen: Einmal bei schönstem Sommerwetter und ein anderes Mal im Winter, wenn in der Gegend Schnee liegt. Die Atmosphäre ist sehr unterschiedlich auf beide Arten wunderschön. Da es sich bei Schloss Neuschwanstein um eines der wichtigsten Bauwerke in Bayern handelt, investiert die bayerische Staatsregierung regelmäßig hohe Beträge in die Instandhaltung des Schlosses.
Wer einen Besuch des Schlosses Neuschwanstein plant, kann diesen mit einem Roadtrip auf der Romantischen Straße verbinden, zu dem wir hier einen separaten Bericht geschrieben haben. Ansonsten beginnt die Reise zum Schloss auf dem Parkplatz in Hohenschwangau. Da in der Nähe des Schlosses nicht geparkt werden darf, liegt der Parkplatz unten im Ort. Die Kosten für den Parkplatz liegen bei 6,00 Euro für einen PKW, 8,50 Euro für Wohnwagen und Camper sowie 2,00 Euro für ein Motorrad. Die Kosten gelten für den ganzen Tag. Vom Parkplatz aus kann man einen ersten Blick auf Schloss Neuschwanstein werfen, das majestätisch oberhalb auf dem Berg thront.
Von Parkplatz Hohenschwangau aus gibt es drei verschiedenen Möglichkeiten, um hinauf zum Schloss zu gelangen. So kann die knapp 1,5 km lange Wegstrecke beispielsweise zu Fuß bewältigt werden, was etwa 45 Minuten in Anspruch nimmt. Da es allerdings zum Teil recht steil nach oben geht, sind die beiden Alternativen für manche vielleicht besser geeignet. Eine besonders stillvolle Option sind dabei Pferdekutschen, die im Minutentakt vom Hotel Müller etwas oberhalb des Parkplatzes abfahren. Eine Bergfahrt kostet 6,00 Euro pro Person, während die Talfahrt mit 3,00 Euro zu Buche schlägt. Aus Platzgründen können die Kutschen allerdings nicht ganz bis nach oben fahren und so bleiben noch knapp 8 Minuten Wegstrecke bis zum Eingang des Schlosses übrig. Die dritte Option sind Pendelbusse, die ganzjährig verkehren. Eine kombinierte Berg- und Talfahrt mit dem Pendelbus kostet 3,00 Euro, Einzelfahrten sind ebenfalls möglich. Die Fahrkarten für die Pferdekutschen und Busse werden jeweils direkt beim Fahrer bzw. Kutscher gelöst. Auch der Bus kann nicht ganz nach oben fahren, setzt die Besucher aber an der Marienbrücke ab, von wo aus man einen herrlichen Blick auf Schloss Neuschwanstein hat (siehe Bild ganz oben). Der Besuch der Marienbrücke wird unabhängig von der Wahl des Wegs nach oben empfohlen.
Wenn man das Innere des Schlosses besichtigen möchte, müssen die Tickets online oder im Tal im Ticket-Center Hohenschwangau erworben werden. Eine vorherige Online-Buchung wird dabei empfohlen. Die Besichtigung von Neuschwanstein ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Eine Eintrittskarte für Erwachsene kostet 13,00 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können das Schloss kostenlos betreten (für die Online-Buchung fällt hier eine Gebühr von 2,50 Euro an). Es gibt verschiedene Ermäßigungen und sogar eine Jahreskarte. Auch Kombi-Tickets mit den anderen Königsschlössern Linderhof und Herrenchiemsee sind erhältlich.
Die Führung innerhalb des Schlosses führt unter anderem durch die Wohn- und Repräsentationsräume des Königs, die sich im dritten und vierten Obergeschoss befinden. So werden beispielsweise der Thronsaal, das Speisezimmer, das Arbeitszimmer, die Hauskappelle und das Schlafzimmer König Ludwigs II. gezeigt. Leider ist es verboten, während der Tour im Innern eigene Fotos oder Videos ohne besondere Drehgenehmigung zu machen. Wer sich einen vorherigen Überblick über den Innenteil verschaffen möchte, kann dies aber auf der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung tun. Außenaufnahmen sind hingegen kein Problem, nur Aufnahmen mit Drohnen sind auch hier verboten. Dafür gibt es seit einiger Zeit im Außenbereich einen WLAN-Zugang, der auch in der Schlossgaststätte funktioniert. Tiere und sperrige Gegenstände dürfen übrigens nicht ins Schloss Neuschwanstein. Dazu gehören beispielsweise auch Kinderwagen. Für Besucher mit Handicap steht hingegen grundsätzlich ein Aufzug zur Verfügung. Insgesamt dauert die Führung rund 30 Minuten und umfasst 14 Räume des Schlosses. Ticketinhaber sollten darauf achten, dass sie sich pünktlich am Eingang einfinden, da ein späteres Hinzustoßen zur Führung nicht möglich ist.
Nach dem Besuch des Schlosses empfiehlt sich die Einkehr ins Schlossrestaurant Neuschwanstein, das nur zwei Gehminuten entfernt liegt und mit wenigen Ausnahmen ganzjährig geöffnet ist. Gereicht werden typische bayerische Speisen. Das Restaurant verfügt über eine Außenterrasse, von der aus das Schloss Neuschwanstein sichtbar ist. Das Schlossrestaurant ist auch ein Hotel und hat insgesamt 10 Zimmer für Reisende, die Schloss Neuschwanstein auch mal nachts, im Sonnenuntergang oder an zwei aufeinanderfolgenden Tagen erleben wollen.