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Die Osterferien stehen vor der Tür und so manche Reiseträume wurden zerschlagen, denn die Gesundheit geht natürlich vor. Trotzdem gibt es mit etwas Kreativität eine ganze Reihe von Möglichkeiten tolle Ferientage mit ganz viel Urlaubsgefühl zu verbringen und zwar absolut regelkonform und sicher.
Sichere Osterferien!
Ein paar grundsätzliche Dinge vorab: Touristische Reisen im klassischen Sinn sind in Deutschland derzeit explizit verboten und wegen des Beherbergungsverbots auch gar nicht durchführbar. Tagesausflüge sind im gewissen Rahmen erlaubt, werden allerdings auch nicht so gerne gesehen, was nach unserer Meinung im oft unvernünftigen Verhalten von „Herdentier Mensch“ begründet ist, da einige touristische Hotspots derzeit von Tagestouristen regelrecht überflutet werden.
Dennoch ist es nachvollziehbar, dass man sich gerade in den Ferien danach sehnt nach einem Jahr Pandemie und dem Dauerlockdown der letzten Monate den Kopf frei zu bekommen. Deshalb vorab ein paar wesentliche Punkte um auch wirklich sicher und entsprechend der geltenden Regeln unterwegs zu sein:
Achte auf die 7-Tage-Inzidenz Deines Heimatortes und Deines Ausflugsziels
Abhängig davon gibt es gewisse Auflagen, wie eine nächtliche Ausgangssperre (z.B. in Bayern) oder eine generelle Ausgangssperre (z.B. in Sachsen). Wenn Dein Heimatort selbst von einer hohen Inzidenz betroffen ist, solltest Du auch unabhängig von den Auflagen auf überregionale Ausflüge vorerst ganz verzichten.
Vermeide touristische Hotspots
Fahre nicht unbedingt dorthin, wo alle hinfahren, sondern sei kreativer in der Wahl Deiner Ausflugsziele. Tipps dazu geben wir Dir im nächsten Punkt weiter unten.
Achte auf die Kontaktbeschränkungen
Auch für Ausflüge gelten natürlich die üblichen Kontaktbeschränkungen von derzeit max. 2 Haushalten bis zu maximal 5 Personen (Kinder unter 14 werden nicht einberechnet). Reist am besten pro Haushalt autark an. Wenn Ihr Euch mit einem anderen Haushalt als Fahrgemeinschaft zusammentut, dann führt vorab einen Schnelltest durch um eine gegenseitige Ansteckung auszuschließen.
Sichere Anreise
Die sicherste Anreise aus Infektions-Risikosicht ist natürlich mit dem eigenen PKW oder bei Ausflugszielen in der nahen Umgebung das Fahrrad. Allerdings ist auch Bahnfahren durchaus besser als sein Ruf, wenn Ihr konsequent die FFP2-Maskenpflicht einhaltet, Stoßzeiten durch Berufspendler vermeidet und ausreichend Platz zu anderen Reisenden einhaltet. Verschieden Studien dazu findet ihr hier.
Vermeide gefährliche Aktivitäten
Mountainbiken, Motorradfahren, alpine Touren und andere risikoreiche Aktivitäten solltest Du unbedingt vermeiden, da die viele Krankenhäuser mit ihrer Auslastung ohnehin am Limit sind und jeder weitere medizinische Notfall eine zusätzliche Belastung darstellt.
Achte auf die üblichen AHA-Regeln
Natürlich gelten auch unterwegs die üblichen AHA-Regeln. Halte Abstand zu anderen Menschen, packe ausreichend Desinfektionstücher für die zwischenzeitliche Hygiene ein und trage eine Maske, wo immer es zu voll wird oder vorgeschrieben ist.
Achte auf die Umwelt
In Zeiten von zahlreichen To-Go-Angeboten und eigenem Proviant wachsen die Müllberge in den Städten und leider auch in der Natur zum Himmel. Da öffentliche Mülleimer oft überquellen, packe am besten eigene Müllbeutel ein und entsorge den Müll notfalls zuhause. Lass auf keinen Fall irgendwo Deinen Müll zurück!
So, nachdem wir jetzt ein wenig oberlehrerhaft ein paar grundsätzliche Dinge geklärt haben, kommen jetzt unsere besten Tipps für tolle Osterferien:
Gegen den Strom schwimmen und Neues entdecken
Überleg einmal, welche bekannten Ausflugsziele Dir in Deiner Region einfallen und…. streiche diese von Deiner Liste, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dort alle wie Lemminge einfallen. Kilometerlange Staus und überfüllte Parkplätze werden Euch bestimmt einen schönen Ausflugstag vermiesen.
In manchen Regionen hilft es schon, einfach mal die Himmelsrichtung zu ändern. Wenn Du im Norden wohnst, dann fahr nicht wie alle anderen ans Meer. Wenn Du im Süden wohnst, dann fahr doch mal Richtung Norden und nicht in die Alpen.
Schau einfach mal auf die Landkarte und such nach einem dir unbekannten See, einem Waldgebiet oder einem Ort, von dem Du vielleicht schon mal gehört hast, aber noch nie warst. Du wirst überrascht sein, wie viel Dir da einfällt. Und nichts geht über das Glückgefühl, wenn man nach einem tollen Tag, dass Gefühl hat einen echten Geheimtipp für sich entdeckt zu haben.
Aktiv in den Ferien
Starte vor Deiner Haustür und mach einen langen (gerne tagesfüllenden) Spaziergang bzw. eine Wanderung. Wenn Du in einer Großstadt wohnst, entdeckst Du zu Fuß einige Stadtviertel garantiert ganz neu. Wenn Du ländlicher wohnst, gibt es bestimmt ein paar schöne Rundwege durch benachbarte Ortschaften. Vergiss nicht, ausreichend Proviant und eine Picknickdecke mitzunehmen. Für einen noch größeren Radius, setz Dich auf das Fahrrad. So ein aktiver Tag an der frischen Luft wird eine Menge Glücksgefühle freisetzen.
Tapetenwechsel: Städtetrips für einen Tag
Du liebst Städtetrips? Im Umkreis jeder deutschen Großstadt gibt es die Möglichkeit in unter 2 Stunden Fahrtzeit eine andere tolle Stadt zu erreichen, in der man für einen Tag auf Erkundungstour gehen kann und sich durch die neuen Eindrücke wirklich wie im Urlaub fühlt. In unserer neuen Serie Tapetenwechsel stellen wir Euch für jede deutsche Großstadt die schönsten Städtetrips in der näheren Umgebung vor.
Die eigene Stadt neu entdecken
Es muss auch nicht immer eine andere Stadt sein. Auch in der eigenen Stadt gibt es viel zu entdecken, wenn man sich auf das Gedankenexperiment einlässt, sich wie ein Tourist in der eigenen Stadt zu fühlen. Mach einfach mal Dinge, die Du auch als Tourist in einer anderen Stadt tun würdest.
Bestell Dir einen Reiseführer, schnapp Dir Deine Kamera oder lade Dir einen Audio-Guide runter. Außerdem gibt es in vielen Städten tolle Themen-Rundgänge. Lass Dich einmal ganz intensiv auf die Geschichte Deiner Stadt ein. Wenn Ihr zusammen als Familie oder mit einem befreundeten Haushalt auf Erkundungstour geht, kann jeder von Euch auch eine Station bei Eurer ganz individuellen Stadtführung vorbereiten und den Reiseführer spielen.
Rechtzeitig buchen für Zoos und Museen
Bei entsprechend niedriger Inzidenz haben derzeit auch viele Zoos und Museen wieder geöffnet, allerdings nur bei Vorausbuchung von Online-Tickets. Falls Du in den Ferien vorhast mit Deiner Familie in ein Museum oder in den Zoo zu gehen, buche die Tickets entsprechend rechtzeitig und beachte die dortigen Regeln wie Maskenpflicht auf den Gelände etc.
Ein Tag im Grünen
Bist Du eher so ein Faulenzer-Typ im Urlaub? Strand, Meer und ein gutes Buch reichen Dir? Gut, außer im hohen Norden dürfte das mit Strand und Meer eher schwierig sein, aber so trotzdem ist so ein bißchen Urlaubsfeeling schnell hergestellt. Was du dafür brauchst: Einen sonnigen Tag, eine Picknickdecke oder Hängematte, einen gut gefüllten Proviantkorb, ein gutes Buch und natürlich ein idyllisches Plätzchen. Falls es am eigenen Garten mangelt, gibt es in jeder Stadt viele schöne Grünflächen. Auch hier gilt: Schwimm gerne gegen den Strom und such Dir nicht ausgerechnet den beliebtesten (und überfülltesten) Park Deiner Stadt aus, sondern halte Ausschau nach Grünflächen in weniger zentralen Stadtteilen oder schnapp Dir das Fahrrad und fahr ein bißchen weiter raus.
Mikroabenteuer
Der Trend ist schon ein wenig älter als die Pandemie, aber passt absolut in den Zeitgeist. Mikroabenteuer sind kurze intensive Erlebnisse in der Natur, die sich problemlos in den Alltag einbauen lassen um eben diesen für ein paar Stunden zu entfliehen. Die Idee basiert darauf, das Potenzial für Abenteuer und tolle Naturerlebnisse in seiner unmittelbaren Umgebung zu entdecken. Ideen dafür gibt es unendlich viele.
Die Bibel der Mikroabenteurer-Community im deutschsprachigen Raum ist das Buch Raus und machen von Christo Förster. Hier gibt es auch eine Menge Tipps für die Königsdisziplin: den Overnighter – das Übernachten in der freien Natur. Klingt in einem Land, in dem Wildcampen verboten ist und in dem Campingplätze wegen Corona geschlossen sind, erstmal unglaublich, ist aber tatsächlich im legalen Rahmen möglich solange es keine Ausgangssperre gibt. Das Zauberwort heißt biwakieren – eine rechtliche Grauzone und vielleicht nicht jedermanns Sache.
Für Mikroabenteuer-Anfänger eigenen sich Trekkingplätze, die zwar derzeit noch aufgrund der Auflagen geschlossen sind, aber garantiert bei den ersten Öffnungsschritten berücksichtigt werden und unserer Meinung nach ein großer Trend in diesem Sommer werden. Deswegen starten wir in ein paar Wochen unsere neue Serie Wanderlust auf diesem Blog, wo wir die schönsten Trekking-Touren für Euch testen.
Raus in die Natur für ein Mikroabenteuer
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Pläne für den Sommerurlaub schmieden –
natürlich in Deutschland!
Ja, es ist vielleicht schwer vorstellbar, aber irgendwann wird alles wieder besser werden und auch Reisen wird wieder möglich sein. Wir sehen bis zum Sommer eine große Chance insbesondere für kontaktarme Arten Urlaub zu machen, zum Beispiel im Wohnmobil, auf Camping-Plätzen und in Ferienwohnungen. Und weil die Planung für Reisen ins Ausland vielleicht noch ungewisser wird als im Jahr 2020, warum nicht einfach ganz bewusst in diesem Jahr die Chance ergreifen, zu entdecken wie wunderschön das eigene Land sein kann.
Wir haben uns im letzten Jahr auf das Abenteuer Urlaub in Deutschland eingelassen und waren nach den Eindrücken unseres 9-wöchigen Roadtrips einfach nur überrascht und überwältigt, wie schön dieses Land ist, auch und gerade abseits der populären Reiseziele an den Küsten und in den Alpen. Und weil es ganz sicher einen richtigen Run auf Ferienwohnungen, Campingplätze etc. geben wird, plant Eure Reise rechtzeitig. Achtet einfach auf die derzeit großzügigen Stornierungsoptionen, so dass Ihr kein Risiko habt, falls die Pandemie doch noch einen Strich durch Eure Reisepläne macht.