Der Sage nach wohnt ein Klammgeist mit seinen Kobolden in der Leutaschklamm, die von zwei Seiten begangen werden kann. Die eine Seite befindet sich in Österreich, die andere Seite kann vom bayrischen Mittenwald begangen werden. Was es mit dem Klammgeist und den Kobolden auf sich hat, erfährt man an verschiedenen Punkten des Weges. So kann man als Besucher der Geisterklamm nicht nur der spannenden Geschichte folgen, sondern auch ein wunderschönes Fleckchen Erde bewundern.
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Der Eingang zu Klamm befindet sich etwas abseits der Straße (Innsbrucker Straße in Mittenwald), wo man kostenpflichtig parken kann. Direkt von der Straße aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Karwendel. Vom Parkplatz aus geht in die Seitenstraße, um zum Eingang der Geisterklamm zu kommen (ca. 800 m). Am Eingang befindet sich ein Kiosk mit einem kleinen Biergarten, der neben Eis und Getränken auch Postkarten verkauft. Von hier aus gibt es drei verschiedene Wege zur Klamm. Einen roten Rundweg (Klammgeistweg), der eine Länge von knapp 3 km hat, den blauen Koboldpad und einen 200 m langen direkten Weg zum 23 m hohen Wasserfall. Der Klammgeistweg und der Koboldpfad können kostenlos begangen werden, während der Eintritt für den Wasserfallpfad 3,00 Euro kostet, die beim Kiosk entrichtet werden können.
Der rote und der blaue Wanderweg gehen ineinander über und können auch gemeinsam begangen werden. Nur der Wasserfallpfad muss separat gewählt werden. Geöffnet hat die Leutascher Geisterklamm grundsätzlich bis 17 Uhr, kann aber auch danach noch auf eigene Gefahr begangen werden. Die Wanderung ist auch für Kinder geeignet. Kinderwagen und Hunde können allerdings nicht mit hineingenommen werden. Wir sind zunächst den grünen Pfad zum Wasserfall gegangen und haben anschließend vorm Kiosk aus rechts den Koboldpfad betreten (ein Teil des Jakobswegs).
Es geht einige Zeit durch den Wald auf einem gut ausgebauten Wanderweg hinauf. Personen mit einigermaßen guter Kondition dürften dabei keine Schwierigkeiten haben. Am Weg stehen immer wieder verschiedene Infotafeln, die über den Klammgeist, seine Kobolde und andere Lebewesen wie Wasserzwerge erzählen. Besonders für Kinder ergibt sich daraus eine spannende Geschichte. Nach einiger Zeit erscheint ein Gitterweg, der zur Panoramabrücke führt und wunderbare Blicke in die Geisterklamm offenbart.
Hinter der Brücke führt der Weg von der Klamm weg und trifft nach einiger Zeit auf den roten Klammgeistweg. Hier können Wanderer selbst entscheiden, wie sie weitergehen möchten. Wenn sie dem blauen Weg weiter folgen, geht der Weg durch weiter durch den Wald und kommt nach einiger Zeit zum Gasthaus Gletscherschiff, in dem es verschiedene regionale Speisen uns Getränke gibt. Folgt man dem Weg weiter kommt man an verschiedenen Sagen vorbei, mit denen die Geschichte der Geisterklamm und den Kobolden weitererzählt bekommt. Der Weg endet dann am Kiosk am Eingang der Geisterklamm.
Der längere, rote Weg (Klammgeistweg) hält ebenfalls viele Sagen und Spielstätten für Kinder bereit, führt außerdem an einem Kletterwald (liegt in Österreich) vorbei und bietet immer wieder schöne Ausblicke in die Geisterklamm. Eine genaue Wanderkarte kann hier heruntergeladen werden (die Beschilderung ist aber grundsätzlich ausreichend). Egal ob Klammgeistweg oder Koboldpfad – die Wege sind jederzeit gut begehbar und trittsicher. Innerhalb der Klamm werden viele Steigungen per Treppe begangen. Man kann auch jederzeit zwischen den Wegen wechseln oder die Richtung entsprechend den eigenen Wünschen ändern.
Insgesamt wird die komplette Wanderung mit knapp zwei Stunden angegeben. Wer aber der kompletten Geschichte des Klammgeistes und den Kobolden auf die Spur kommen möchte oder im Gasthaus Gletscherschiff einkehrt, kann auch deutlich mehr Zeit innerhalb der Leutascher Geisterklamm verbringen. Wer übrigens genügend Zeit hat, kann am gleichen Tag auch noch die berühmtere Partnachklamm besuchen, die nur wenige Kilometer entfernt bei Garmisch-Patenkirchen liegt. Darüber hinaus liegt Mittenwald in der Nähe des Blauen Lands mit dem Kochelsee und dem Walchensee, dem wir bereits einen separaten Beitrag gewidmet haben.