Von Dinkelsbühl bis Würzburg
Auf dem nördlichen Teil der Romantischen Straße bewegt man sich zwischen Bayern und Baden-Württemberg hin- und her.
Mittlerweile haben wir den Regierungsbezirk Schwaben verlassen und befinden uns jetzt in auf bayerischer Seite in Unterfranken. Was sich in Nördlingen schon angedeutet hat, ist die Veränderung im Baustil. Ab jetzt dominiert kunstvolles Fachwerk das Bild der Städte.
Stops lohnen sich überall auf der Strecke, unsere 5 Favoriten auf dem Weg nach Würzburg haben wir hier zusammengefasst:
Dinkelsbühl
Über Dinkelsbühl sagt man, dass es eine der schönsten Altstädte Deutschlands besitzt.
Betritt man den historischen Stadtkern durch das Nördlinger Tor beim 3D-Museum und läuft die Nördlinger Straße hoch, muss man unweigerlich daran denken und fühlt seine Erwartungshaltung sofort bestätigt.
Noch ahnt man nicht, dass die bunten, diagonal leicht versetzen Gebäude, die wie in einer Theaterkulisse arrangiert sind, erst die Overtüre zu dem sind, was einen tatsächlich noch erwartet. Man ist bereits ganz verzückt von dem Anblick der bunten Fassaden mit der altdeutschen Schrift, als man plötzlich ein paar hundert Meter weiter auf den Weinmarkt mit dem St. Georgs Münster stößt: Das Schmuckkästchen von Dinkelsbühl, auf dem Mittwochs und Samstags ein Bauernmarkt stattfindet bestätigt eindrucksvoll, dass das wohl wirklich die schönste Altstadt Deutschlands sein muss. In der Reihe der schmucken Häuschen stechen vor allem der prachtvolle Fachwerkbau des Deutschen Hauses sowie der Gasthof Goldener Hirsch hervor.
Neben dem Münster St. Georg, das als die schönste spätgotische Hallenkirche gilt, sollte man in der Innenstadt das steinerne Alte Rathaus, das das Museum der Deutschen Geschichte beherbergt, sowie das Kinderzechhaus. Außerdem lohnt sich unbedingt ein Spaziergang an der komplett erhaltenen Stadtmauer entlang mit ihren 4 Toren und über 20 Türmen.
Der Sommer ist die wohl schönste Jahreszeit in Dinkelsbühl. Das Wörnitzstrandbad ist eines der wenigen Flussbäder in Bayern. Hier kann man mit Blick auf die Altstadt herrlich planschen. Auf der überdachte Freilichtbühne am Wehrgang (Altrathausplatz) werden jeden Sommer vom Dinkelsbühler Landestheater Musicals, Theaterstücke und Konzerte aufgeführt. In diesem Sommer gibt es unter anderem das Musical „Der kleine Vampir“ zu sehen, das trotz der Coronaauflagen stattfindet.
Ein weiteres Highlight ist die Kinderzeche Dinkelsbühl, die vom 16.07. bis 25.07.2021 wieder stattfinden wird. Das historische Kinder- und Heimatfest geht auf ein ehemaliges Schulfest um das Jahr 1500 zurück. Der Legende nach gelang es einer Horde Kinder, angeführt von einem Kindermädchen (der Kinderlore) die Schweden beim Einfall während des 30jährigen Krieges von der Plünderung der Stadt abzuhalten.
Rothenburg ob der Tauber
Die berühmte mittelalterliche Stadt ist vielleicht der Höhepunkt der Tour, in jedem Fall aber einer der bekanntesten Orte auf der Route. Im Grunde ist die riesige Altstadt ein einziges mittelalterliches Freilichtmuseum, in dem man sich stundenlang treiben lassen kann. Wenn man die Stadt über das Spitalviertel durch den Siebersturm betritt hat man nach wenigen Schritten eines der berühmtesten Fotomotive im Rücken. Das gelbe Fachwerkhäuschen markiert das Plönlein. Damit ist wortwörtlich der „Platz mit Brunnen“ gemeint. Das gesamte ikonische Ensemble bestehend aus dem windschiefen Haus, dem Tor im Hintergrund und dem Brunnen davor ist eines der beliebtesten Fotomotive und damit das Wahrzeichen von Rothenburg ob der Tauber.
Wer etwas Ausdauer hat, der sollte die 220 Stufen auf den Rathausturm auf sich nehmen. Der Ausblick von hier oben ist gigantisch und mit etwas Glück sitzt vis a vis der Storch auf dem Markustor in seinem Nest. Die Altstadt ist eingerahmt von der komplett erhaltenen Stadtmauer, die auf 2 km Länge sogar begehbar ist.
Im Alt-Rothenburger Handwerkerhaus kann man in das mittelalterliche Leben komplett eintauchen und sieht wie die Leute damals gelebt haben. Einen eher düsteren, aber nicht minder spannenden Teil der Geschichte erlebt man im Mittelalterlichen Kriminalmuseum.
Wenn man nach dem vielen Laufen über das Kopfsteinpflaster schließlich müde ist, holt man sich am besten einen süßen Schneeballen von einer der vielen Zuckerbäckereien und setzt sich damit in den wunderschönen Burggarten von Rothenburg.
Weikersheim
Ein Hauch von Versailles liegt in der Luft, wenn man durch den prachtvollen Schlossgarten von Schloss Weikersheim flaniert. Wenn man Glück hat üben gerade jugendliche Musiker in der Musikakademie im Gewehrhaus auf ihren Cellos und Geigen.
In diesem Fall wird man sich kaum loseisen wollen vom schönen Park und den stimmungsvollen Klängen, dennoch lohnt sich auch ein Besuch im inneren des Schlosses mit seiner vollständig erhaltener Inneneinrichtung. Hier hatten die Grafen von Hohenlohe einst ihren Sitz und verwalteten von hier aus ihre Grafschaft.
Im Anschluss an den Schloßbesuch kann man sich einen Cappucino am hübschen Marktplatz gönnen, der direkt an das Schloss anschließt.
Tauberbischofsheim
Das württembergische Tauberbischofsheim ist verglichen mit den anderen Orten auf der Strecke vergleichsweise unaufgeregt, aber genau aus diesem Grund einen Zwischenstop wert. Vergleichsweise wenig touristisch geht es hier zu auf wenn viele Radurlauber auf dem Taubertalradweg für eine Verschnaufpause vorbeikommen. Denn genau das kann man hier gut, den authentischen Charme des netten Städtchens genießen und einfach mal nichts tun. Außer vielleicht einen Schoppen Wein am Mainufer genießen, in einem der Cafés in der Altstadt sitzen oder sich auf den bunten Sitzgelegenheiten vor dem Rathaus entspannen.
Wer doch noch ein wenig Sightseeing machen möchte, kann dem kurmainzischen Schloss Tauberbischofsheim einen Besuch abstatten, welches das tauberfränkische Landschaftsmuseum beherbergt.
Wertheim
Das Outletcenter Wertheim Village kennen viele. Die Nordbayern, Hessen und Württemberger lieben es hierher zum Shopping zu kommen, aber ob sie auch wissen welche Perle sich hinter dem dazugehörigen Städtchen verbirgt.
Auf der Romantischen Straße gehört es einfach zum Pflichtprogramm. Wegen seiner schönen Lage am Main, der imposanten Burg Wertheim und der hübschen Innenstadt mit den vielen wunderschönen Fachwerkhäusern und den kunstvollen schmiedeeisernen Schildern. Außerdem hat Wertheim eine Glasbläsertradition und beinhaltet das einzige Glasmuseum Baden-Württembergs.
Würzburg
Die Romantische Straße endet schließlich in Würzburg, oder beginnt dort für viele. Ob Auftakt oder Abschluss: Für die Residenzstadt Würzburg sollte man ordentlich Zeit einplanen. Deswegen wird es hierzu in Kürze einen eigenen Artikel geben.
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