Wenn es einen Ort in Deutschland gibt, an dem man sich unmittelbar entschleunigt fühlt, dann ist es der Spreewald. Wer einmal in einem Kahn lautlos über die weit verzweigten Kanäle gegleitet ist, der weiß wie es sich anfühlt Raum und Zeit zu vergessen. Allein weil viele Orte gar nicht erst mit dem Auto zu erreichen sind und sogar die Post mit dem Boot kommt, ist das oberste Gebot: Zeit!
Für Naturliebhaber und Erholungssuchende
Das UNESCO Biosphärenreservat Spreewald ist Natur pur und beherbergt rund 18.000 Tier- und Pflanzenarten. Bei Kahnfahrten am Abend oder am frühen Morgen lassen sich Tierbeobachtungen machen. Dann hat man beste Chancen See- und Fischadler, Eisvögel, Kiebitze, schwarze Trauerstörche, Fischotter und Biber zu sehen. Örtliche Ranger nehmen einen gerne mit auf eine spannende Spreewald-Safari, auf der es viel zu entdecken gibt.
Aktivurlaub für Abenteuerlustige
Der Spreewald ist vor allem das perfekte Revier für Wassersportler: Kanu-, Kajakfahrer und Paddelfreunde kommen hier voll auf Ihre Kosten. Dank der hervorragenden Infrastruktur an Campingplätzen und Unterkünften sind auch Mehrtagestouren auf dem Wasser möglich. Der Bootsverleih Richter hat sich auf den Verleih von Kanus für Mehrtagestouren spezialisiert.
Aber auch Wanderfreunde kommen im Spreewald auf ihre Kosten: Das Städtchen Burg ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Auf dem 11 km langen Fontane Wegwandeln Wanderer an mehreren historischen Spreewaldhöfen vorbei auf den Spuren des berühmten deutschen Dichters Theodor Fontane. Auch der Heimatkundliche Lehrpfad (5 km) und der Nowy-Rundwanderweg (6 km) starten hier. Längere Tagestouren starten von Lübben, wie etwa der 23 km lange Rundweg auf dem Spreedamm oder eine 15 km lange Wanderung nach Lübbenau.
Die Spreewaldregion ist auch ein Paradies für Radwanderer. Der 260 km lange Gurkenradweg lässt sich in 8 bequemen Tagesetappen bewältigen.
Mit Kindern in den Spreewald
Der Spreewald ist das perfekte Reiseziel für die ganze Familie insbesondere, wenn es darum geht Kindern die Natur näher zu bringen. Auf dem Biberhof in Burg lassen sich Biber aus nächster Nähe beobachten. Noch mehr Tiere gibt es im Streichelzoo am Landhotel Burg. Wer möchte kann den Besuch mit einer Runde Minigolf verbinden. Ebenfalls in Burg befindet sich ein Barfusspark. Hier heißt es Schuhe und Socken aus und 22 natürliche Untergründe aus Holz, Stein, Sand und geschliffenen Scherben mit den nackten Füssen erkunden.
In Lübbenau gibt es einen Dschungelspielplatz und jede Menge zu erfahren und zu entdecken im Haus für Mensch und Natur. Kleine Wasserratten sind in Lübben perfekt aufgehoben: Die Spreelagune Lübben ist ein wundervoller Naturbadeplatz mit flachem Wasser und schönen Sandstrand um Burgen zu bauen. Bei schlechterem Wetter bieten sich die Spreewelten in Lübbenau für das Badevergnügen an. Das Highlight für die Kleinen hier ist die Pinguinwelt, in der man sogar mit Pinguinen schwimmen kann.
5 Dinge, die Du im Spreewald unbedingt tun solltest
Es jede Menge zu erleben im Spreewald. Damit die Auswahl etwas leichter fällt, hier 5 ganz besondere Tipps für Euren Urlaub inmitten des zauberhaften Spreewalds:
1. Eine Kahnfahrt durch den Spreewald
Kein Spreewaldurlaub ohne nicht mindestens einmal auf dem Wasser gewesen zu sein und lautlos durch die Kanäle zu gleiten. Es gibt alle möglichen Abfahrtstellen, die größte ist der Große Hafen in Lübbenau. Es gibt Rundtouren mit unterschiedlicher Länge: Für Einsteiger eignet sich eine kleine Schnuppertour von 1,5 bis 2 Stunden, eine Fahrt durch das Spreewalddorf Lehde dauert 3 bis 4 Stunden. Aber auch Tagestouren sind möglich. Besonders zu empfehlen ist die 5 stündige Schleusenfahrt zu dem Gasthaus Wotschofska. Je nach Angebot ist ein Mittagessen oder eine Kaffeepause inkludiert und es gibt Zwischenstops um sich die Beine zu vertreten.
2. Den Spreewald von anno dazumal erleben
Wer einen Einblick über das frühere Leben im Spreewald bekommen möchte, der sollte dem Freiland-Museum in Lehde und dem Spreewald-Museum in Lübbenau einen Besuch abstatten. In Lübbenau kann man eine echte Zeitreise 150 Jahre zurück antreten: Es gibt unter anderem einen Kaufmannsladen, eine Kürschnerei, einen Schuhmacher und Konfektionsladen zu besichtigen. Hier fühlt man sich sofort ins 19. Jahrhundert zurückversetzt.
Hier gibt es auch die historischen Spreewaldbahnzu bestaunen, die ab den 19. Jahrhundert die abgelegenen Spreewaldregionen neu erschloss. Zu besichtigen gibt es eine Original-Dampflok und einen Personen- und Packwaggon.
Einen Einblick ins ländliche Leben hat man im Freiland-Museum Lehde. Hier ist das bäuerliche, abgeschiedene Leben im 19. Jahrhundert sowie eine Kahnmanufaktur dargestellt. Das Tolle: Es gibt nicht nur jede Menge Orginalgetreues zu sehen, sondern auch selbst auszuprobieren: zum Beispiel eine Kuh melken (an einer Attrappe) oder Wäsche mit Seife und Waschbrett schrubben.
3. Schlemmen im Gasthaus Wotschofska
Das Gasthaus Wotschofska ist eines der ältesten und urigsten Ausflugslokale im Spreewald und hat Kultcharakter. Es liegt inmitten unberührter Natur auf einer Erleninsel im Spreewald und ist mit dem Auto nicht zu erreichen. Stattdessen gelangt man mit dem Ausflugskahn oder dem eigenen Paddelboot über das Wasser dorthin oder aber zu Fuß an den Spreewaldfließen entlang oder mit dem Fahrrad. Vor allem im Biergarten direkt am Wasser lässt es sich an einem schönen Sommertag unter den Schatten spendenden alten Eichen wunderbar sitzen.
4. Die Spreewälder Kräutermanufaktur besuchen
Wildkräuter sind die Leidenschaft von Spreewaldwirt Peter Franke. Im Hotel zum Stern im Spreewaldörtchen Werben findet man seinen Un-Kraut-Laden. Von hier aus werden auch Streifzüge mit dem Kräuterexperten durch die schöne Spreewaldnatur angeboten, um die Vielfalt der heimischen Wildkräuter zu entdecken. Der Laden selbst ist eine Explosion für alle Sinne. Hier duftet es wunderbar nach Kräutern, die liebevoll arrangiert sind. Und natürlich ist Peter Franke absoluter Experte wie sich die Wildpflanzen in der Küche und Hausapotheke am besten einsetzen lassen.
5. Gurken, Honig und Gemüse einkaufen
Der Spreewald ist berühmt für seine Spreewälder Gewürzgurken, die hier allerorts in eingelegter Form in Einmachgläsern angeboten werden. Die Tradition der Gurken geht auf flämische Tuchmacher zurück, die die Gurkensamen aus ihrer Heimat mitbrachten. Aufgrund des humusreichen Bodens, der Nähe zum Wasser und den zahlreichen Sonnenstunden gediehen die Gurken hier prächtig. Um sie haltbar für den Winter zu machen, wurden sie schließlich in Essig eingelegt. Und so wurden die Gurken zum überregional bekannten Exportschlager des Spreewalds. Die Rezepte für Senfgurken, Saure Gurken, Pfeffergurken, Knoblauchgurken oder Gewürzgurken sind übrigens meist streng gehütete Familiengeheimnisse, die nur innerhalb der Familien von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Am schönsten lässt sich ein Glas Gurken vom Kahn bei einem der kleinen Händler am Ufer einkaufen. Aber auch zahlreiche Imker säumen den Weg entlang der Wasserstraßen. So ein süßes Glas Honig ist doch das perfekte Kontrastprogramm zu den sauren Gurken?
Spreewälder Gurken
Honigverkauf
Überhaupt ist der Spreewald die Gemüsekammer Brandenburgs. Neben den berühmten Gurken wachsen auch Kohl, Meerrettich, Möhren und Salat besonders gut. Warum nicht am letzten Tag eine große Kiste Gemüse mit nach Hause nehmen? Am besten direkt von den Hofläden im Spreewald. Der Gemüsebaubetrieb Marcel Mich hat einen Hofladen in Lübbenau und ist auch auf zahlreichen Märkten vertreten. Dort gibt es Spargel, Freilandgurken, Kohl und Meerrettich sowie Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren. Der Gemüsehof Baronick hat in seinem Hofladen in Burg unter anderem 10 Sorten Kartoffeln, Gurken, Meerrettich, Artischocken, Zuckermais, Brokkoli, Blumenkohl, Auberginen, Möhren, Porree, Sellerie, Zwiebeln und viele bunte Salate im Angebot.
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