Wer die Schönheit der Eifel entdecken möchte, der startet am besten im Bilderbuchstädtchen Monschau. Mittelalterliche Fachwerkhäuser, Jahrhunderte alte Handwerkstraditionen, Kunst und Kultur, eine tolle Gastronomieszene und einzigartige Shopping-Erlebnisse. Das alles ist Monschau und noch dazu ist das Eifelstädtchen mit seiner wunderschönen Altstadt perfekter Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen im Nationalpark Eifeloder für Spaziergänge rund um die angrenzenden Dörfer des Monschauer Landes.
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Der Luftkurort Monschau ist vor allem bekannt für seine Tuchmacherindustrie. Wolle aus der heimischen Schafzucht (die später durch hochwertige spanische Merinowolle abgelöst wurde) und das kalkfreie, weiche Wasser des Flüsschens Rur, das sich ideal zum Waschen und Färben eignete, boten ideale Voraussetzungen. Der Torf aus dem naheliegenden Hohen Venn eignete sich zu dem ideal Brennmaterial für den Färbeprozess und zum Trocknen der gewalkten Stoffe. Der Ruf als Tuchmacherstadt brachte dem kleinen Eifelstädtchen nahe der belgischen Grenze illustre Besucher wie etwa Kaiser Karl und den russische Zaren Peter III. Prägende Figuren der Tuchmacherindustrie waren vor allem der Tuchfabrikant Wilhelm Scheibler, sowie sein Sohn Johann Heinrich Scheibler. Letzterer war auch der Erbauer eines der berühmtesten und schönsten Gebäude in Monschau: dem Roten Haus. Heute ist dort ein sehenswertes Museum bürgerlicher Wohnkultur des 18. Und 19. Jahrhunderts untergebracht. Und natürlich geht es hier auch um die Tuchmacherei. 21 kleine Puttenszenen entlang der weltberühmten 3-stöckigen Wendeltreppe erzählen von den verschiedenen Schritten der Tuchherstellung.
Am historischen Marktplatz von Monschau erinnert der Tuchmacherbrunnen(auch Weberbrunnen genannt) ebenfalls an die berühmte Tradition. Drei Figuren zeigen den Herstellungsprozess: Der Weber auf der Brunnensäule steht am Anfang der Produktion. Danach ging die kostbare Ware weiter zum Färber bevor der Scherer im letzten Schritt, die überflüssigen Fasern entfernte und das Tuch damit veredelte – dies verlangte besonders große Handwerkskunst und wurde entsprechend gut entlohnt. Der Brunnen stammt vom zeitgenössischen Bildhauer Bonifatius Stirnberg, einen Schüler von Joseph Beuys, der für zahlreiche kunstvolle Brunnen und Skulpturen in Deutschland verantwortlich ist unter anderen auch für den berühmten Puppenbrunnen in Aachen.
Handwerkskunst in Monschau
Aber Monschau war nicht nur für seine Tuchmacherei bekannt. Auch andere Zünfte wie die Glasbläsererei haben sich hier angesiedelt. In der Glashütte Monschau kann man die uralte Glasbläsertradition, die auf das Römische Reich zurückgeht bis heute noch bestaunen. Es ist faszinierend den beiden Glasbläsern Valdemar de Sousa und Fernando Costa beim kunstvollen Bearbeiten der glühenden Masse aus Sand, Pottasche und Kalk zuzusehen. Nicht umsonst zählt die Glashütte Monschau zu den beliebtesten Attraktionen im Monschauer Handwerkermarkt. Der Handwerkermarkt befindet sich in einer ehemaligen Textilfabrikhalle in Burgau und ist im Stil eines Dorfplatzes angelegt. Rund um einen künstlichen Bachlauf mit Mühlrad kann man durch hübsche Marktstände schlendern und im Anschluss im Dorfrestaurant speisen.
Die Geschichte des Buchdrucks lässt sich im Druckereimuseum Weiss erleben. Von den esrten chinesischen Schriftzeichen vor mehr als 5.000 Jahren über Johannes Gutenberg bis hin zu hochmodernen Druckmaschinen. Hier wird die Geschichte des Drucks lebendig und anschaulich aufbereitet.
Kunst und Kultur in Monschau
Im ehemaligen Finanzamt ist heute das Kunst- und Kulturzentrum Monschau (KuK) untergebracht, das heute hauptsächlich als Fotografieforum mit überregionaler Bedeutung genutzt wird. In den sehenswerten vier bis fünf Fotografieausstellungen pro Jahr werden die Werke von internationalen Fotografen von Weltrang ausgestellt. Darunter befinden sich illustre Namen wie Jim Rakete oder Bruce Davidson. Auch der World Press Photo Awardmachte bereits in der Eifelprovinz halt und auch die erste legendäre Ausstellung von Magnum Photos, die renommierteste Fotoagentur der Welt fand in den ehrwürdigen Gemäuern der über 150 Jahre alten Gebäudes statt.
Und was Berlin kann, kann Monschau schon lange (vorher). Im Jahr 1971, als Christomit den Planungen der Verhüllung des Berliner Reichstags begann, übte er schon mal mit der Monschauer Ruine Haller. Eine Aktion, die in der Bevölkerung eher ambivalente Reaktionen hervorrief. Spätestens nach der spektakulären Reichtagsverhüllung 1995, die Christo und seiner Frau Jean-Claude endgültig zum weltweiten Durchbruch verhalf, betrachtete man die durch den Kunstkreis Monschau ins Leben gerufene Aktion in der Rückschau vielleicht ein wenig anders. Von Oktober 2019 bis Juli 2020 widmete das KuK Monschau diesem Thema eine multimediale Ausstellung.
Kunst und Kultur in Monschau
Was Monschau für Touristen so reizvoll macht sind aber gar nicht so sehr seine Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem das zauberhafte Flair, das die Stadt in der Nordeifel umgibt. Die Grenznähe zu Belgien sorgt für einen internationalen Flair. Hier trinkt man Leffe, das bekannte belgische Traditionsbier und genießt regionale und internationale Küche in einer der vielen Restaurants in der Monschauer Altstadt. Die gemütlichen Gaststuben laden ebenso ein wie die vielen Außenterrassen am Flüßchen Rur.
Ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis ist ein Besuch in der Monschauer Senfmühle, wo man die Geschichte der Jahrhunderte alten Tradition des Senfmahlens erleben kann. Im dazugehörigen Restaurant Schnabuleum gibt es zahlreiche leckere Senfgerichte und Spezialitäten aus der Eifel. Aber das ist noch nicht alles. Neben zwei reizenden Ferienwohnungen Ömchen Mathilde und Tant Jusschen gibt es in der alten Mühle auch noch ein spannendes Escape Room Abenteuer bei dem es Clemens Geheimniszu entdecken gibt.
Genuss-Tradition wird auch in der Caffee-Rösterei Wilhelm Maassen hochgehalten. In fünfter Familiengeneration wird im 300 Jahre alten Stammhaus feinster Kaffee geröstet. Maschinen, die zum Teil noch aus den 40er und 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen, kommen hier dank liebevoller Wartung und Pflege heute noch zum Einsatz.
Weihnachtszeit in Monschau
Ganz besonders zauberhaft wird es aber zur Weihnachtszeit in Monschau. Dann verwandelt sich die ganze Stadt in ein großes Weihnachtsdorf. Der Monschauer Weihnachtsmarktist eine überregionale Tradition und hat ganz besonders nach Einbruch der Dunkelheit seinen Reiz, wenn all die geschmückten Buden und Fachwerkfassaden in einem romantischen Lichtermeer erstrahlen. Und so wundert es nicht, dass die Monschauer Altstadt sogar ein Weihnachtshausbeherbergt. Hier gibt es auf 3 Etagen Christbaumschmuck, Lichterketten und Krippen. Wer seine Weihnachtsbaumgestaltung einem echten Profi überlassen möchte kann bei Raumausstattermeister Guido Lambertz sogar Komplettpakete für den perfekten Weihnachtsbaumschmuck erwerben.
Erkundungstouren im Monschauer Land
Ein Tagesausflug in den weitläufigen Nationalpark Eifel bietet sich natürlich immer an, insofern man mobil ist. Man kann aber auch direkt von der Monschauer Altstadt aus zu tollen Spaziergängen und Wanderungen starten. Auf dem Pflichtprogramm steht auf jeden Fall auch Burg Monschau und die gegenüberliegende Ruine Haller zu erkunden. Allein schon wegen dem grandiosen Ausblick auf das Häusermeer mit den typischen dunklen Schieferdächern. In der Burg ist übrigens auch die Jugendherberge Monschau untergebracht. Außerdem ist sie Schauplatz des Monschau Festivals, das jeden Sommer nationale und internationale Künstler präsentiert.
Einige Kilometer von der Monschauer Altstadt entfernt liegen die Monschauer Dörfer, die offiziell als Stadtteile zu Monschau gehören, aber einen sehr ländlichen Charakter haben. Die Dörfer laden mit ihren Netz an Wanderwegen hervorragend zu ausgedehnten Erkundungstouren durch die schöne Eifel ein:
Kalterherberg Rund um das Venndorf Kalterherberg kann man das Hohe Vennerkunden. Hier handelt es sich um ein Naturschutzgebiet mit weitläufige Heide-, Moor- und Waldflächen. Über Naturpfade und Holzstege geht es durch die wundervolle Natur des Eifel- und Ardennenraumes. Die größte Sehenswürdigkeit des Eifeldorfes ist der die römisch-katholische Kirche St. Lambertus, welche zu den Eifeldomen zählt.
Konzen Auf dem Kaiser-Karl-Wegrund um Konzen wandert man auf kaiserlichen Spuren. Zahlreiche Informationstafeln auf dem Weg erzählen von der karolingischen Zeit. Vom Eifelblick „Die Hohe“ hat man einen wunderbaren Blick auf das Dorf mit seiner gotischen Pfarrkirche. Auf dem Friedhof von Konzen befindet sich die Pankratiuskappele die als älteste Kirche der Umgebung auch „Mutterkirche des Monschauer Landes“ genannt wird und vermutlich noch aus der karolingischen Zeit stammt.
Höfen In Höfen sieht man erstmal grün. Das Bundesgolddorf im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ besticht mit seinen haushohen grünen Buchenhecken, hinter denen sich stroh- und reetgedeckte Fachwerkhäuser verstecken.
Mützenich Mützenich liegt unterhalb des Stelings, der höchsten Erhebung im Monschauer Lands und ist von 3 Seiten her von der Belgischen Grenze umschlossen. Vom Aussichtsturm aus kann man also bis weit nach Belgien blicken. Der Turm ist nur wenige Gehminuten von Kaiser Karls Bettstatt entfernt. Der Sage nach hat sich Kaiser Karl einst auf einem Jagdausflug im Hohen Venn verirrt und hat kurzerhand auf einem großen Felsen übernachtet. Das ehemalige kaiserliche Freiluftschlafzimmer direkt an der Belgischen Grenze ist heute ein beliebter Picknickplatz. Die Region ist übrigens Schauplatz der beliebten Eifelkrimis rund um den Monschauer Lokaljournalist Charly Nusselein von Hubert vom Venn.
Übernachtungstipp für Monschau
Zum Schluss haben wir noch einen besonderen Übernachtungstipp für größere Gruppen in Monschau. Zwei beiden charmanten Ferienhäuser von bleibe.de – ja, der Name ist wirklich Programm – liegen direkt an der Rur und sind einfach traumhaft schön. Die Brückenvilla ist eine richtig luxuriöse Herberge für bis zu 12 Personen, ist aber bei Vollbelegung und unter der Woche durchaus erschwinglich. Etwas kleiner, aber ebenfalls wahnsinnig schick ist das Tuchmacherhaus für 6 Personen mit wunderschöner kleiner Terrasse auf der man mit Blick auf die Ruhr frühstücken kann oder den Abend bei einem schönen Glas Wein ausklingen lassen kann.
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